Dienstag, 14. Juli 2009

Zu guter letzt









...setz ich mich nochmal an den Pc um meinem Blogdasein für diese Reise das Ende zu setzen. Ein letztes Mal das Gefühl von Internetgebühren, Abenteuererlebnissberichten und Mitteilungsschreiben. Eine geraume Zeit ist es her, dass mein Flieger in Frankfurt landete und ganz allmählich,aber nur ganz allmählich kann ich sagen,langsam kommt wöchentlicher Besuch von Herrn Alltag ins Leben zurück. Was immer noch ganz cool ist : ans Telefon gehen, mich mit Anja Kugele zu melden, das Auto in den Hof zu fahren,durch die Haustüre zu laufen und man ist daheim.Es sind kleinste Dinge die mich kurz schmunzeln lassen wenn ich z.B.den Kühlschrank aufmache und mir klar wird das ich im Prinzip soviel essen kann wie ich will, keine Rücksicht drauf nehmen muss ob ich mir die Nudeln lieber für morgen aufheb um Geld zu sparen.


Meine erste Woche kam ganz anders als geplant. Ich müsste ein Entschuldigungsschreiben an meinen Körper schicken der sich nach der zweiten Woche Deutschland etwas verarscht vorgekommen sein muss. Schon die erste Nacht geh ich zur deutschen Zeit ins Bett, quengel mich mit kurzen Nickerchen durch den Tag ,treib dieses Spielchen die darauffolgenden Tage weiter bis es am Wochenende auf dem berühmt,berüchtigte South Side Festival mit drei Stunden Schlaf zum totalen Wirrwarr kommt. Eine Mordsgaudi unterstützt durch eine muntere Viererkonstellation mit Carsten, Till , Franzi,einer ehemaligen Klassenkameradinvon mir, feiern, lachen und tanzen und betrunkene Menschen wie Carsten, der ungefragt über anderer Leute Köpfe schräg drüber rasiert worauf der eben frisch rasierte unter anderem kurzerhand mein Zelt zerstört. Gut, dann benutzt man sein Zelt als Schlafsack anstelle Plastikiglu.



Die letzten Wochen entscheiden das ein oder andere grundlegende für meine Zukunft .
Es hat mir jemand gesteckt, hinter allem was im Leben passiert steht ein Sinn. Während meiner Reise trat oft die Frage auf wofür ich das Ganze mache, ob das alles überhaupt einen Sinn ergibt, meilenweit allein von daheim von Hostel zu Hostel zu eiern und Leute zu treffen die man ja eh nie wieder sehen wird. Die Antwort liegt nicht im Ziel sondern entsteht auf dessen Weg.Gibt es überhaupt ein Ziel oder entsteht durch alles was wir uns vornehmen und eventuell ereichen nicht schon wieder etwas Neues das zum Ziel wird? Die Antwort auf den Sinn meiner Reise spiegelt sich in kleinen Erlebnissen wieder. Das erste Gespräch auf englisch bei dem ich mein Gegenüber zwischen no worries und einem Schluck Bier verstanden habe, die erste erfolgreiche selbstständige Entscheidung treffen, allein fliegen oder in fremde Umgebung und mit fremden Menschen umgehen zu lernen.


Während man im Geschehen drin ist bemerkt man kaum Änderung. Ich glaub,ich kann jetzt sagen, ich seh und spür deutlich eine persönliche Veränderung. Ich organisiere etwas, treffe zufällig jemand auf der Strasse, gehe heim und bemerke nebenbei wie leicht mir plötzlich vieles fällt, wie anders ich plötzlich auf Menschen zugehen kann. Australien hat mir etwas in den Koffer gesteckt, was ich mir nirgends kaufen kann: ein kleines australisches Mentalitätsteilchen, eine gewisse Leichtigkeit und Offenheit,nebenbei noch gutes Wetter das bis auf vereinzelte Tage echt köstlich war. Barry hatte mich noch gewarnt, er würde böse werden, sollte ich das gute Wetter einpacken. Von Barry hätte ich mir gerne auch eine Scheibe abgeschnitten und eingepackt. In Zeiten, in denen es der Anni während der letzten 2 Wochen nicht so prickelnd ging, waren es keine langen Gespräche sondern kleine Bemerkungen von Barry die es mir teilweise leichter machten. "Anni, it's all part of growing up". Bleibt nur die Frage wann man aufhört erwachsen zu werden. Ist das nicht ein lebenslanger Prozess?



Man sollte die Dinge möglichst wichtig , aber keines völlig ernst nehmen


oder


sollte man sich lieber selbst möglichst ernst nehmen aber nicht zu wichtig?



Wie auch immer.Es ist ein andere Perspektive die ich gelernt habe auf Dinge zu werfen, meine Motivation grenzenlos neue Dinge zu machen und zu erleben, meine Freunde und neue Freunde wichtig und das eigene Zuhause, nachdem man nun mal eine geraume Zeit weg war, doch gar nicht so schlimm wie eigens immer behauptet. Woanders kann es womöglich schöner oder hässlicher sein aber nie besser solange man sich selber mitbringt. An den schönsten Stellen der Welt kann man unglücklich sein. Der Blick auf das Schöne liegt in erster Linie im Innern und kommt nicht von Aussen,so schön es glänzen mag.


Etwas anderes was mir bis dato unbekannt war, das Gefühl etwas unkontrollierbares passiert und das Leben wirft sich unwiederruflich in dein eigenes und versucht dich aus deiner Bahn zu werfen. Das man das Leben nicht planen kann hab ich zu spüren gekriegt, über eine andere Errungenschaft bin ich nach Tagen der Verzweiflung, Traurigkeit, des Unverständnisses, Verletztheit und letztendlich Selbstmitleid und Stolz froh, erfahren zu können was es heisst sich selber aus dem Schlamassel zu ziehen,den Kopf nicht hängen zu lassen und die Hilfe, die von Aussen kommt auch anzunehmen.

Vor ein paar Tagen setzt sich Martin ,unser Untermieter zu mir und berichtet von seinem Tag und einer WG-Suche.Wenn er will könnte er schon in drei Tagen ausziehen und nach Pforzheim in eine Wohngemeinschaft ziehen. Später überkommt mich für ein paar Sekunden ein Gefühl, dass ich so gar nicht richtig einordnen kann. Unterlengenhardt leert sich und verstreut all meine Freunde inklusive mir an verschiedene Orte .Madeleine wohnt plötzlich in Filderstadt, Till in Schaffhausen, Teile Bergers ziehen in den Norden, Franzi nach Esslingen, Elli nach Tübingen oder Freiburg und Lissi nach Salzburg. Irgendwie wie ein Neuer Abschnitt .

Seit 2 Wochen bin ich wieder unter die gelben Flitzwer getreten und fahre mit seit heutem nicht mehr heilem Räderkasten, Karten , Kataloge, Pakete, eventuell Liebesbriefe in Bad Liebenzell aus.

Anfang September wird es für mich auf ein Seminar in der Nähe in Freiburg gehen , daraufhin werde ich meine Aufmerksamkeit der Freizeitgestaltung geistig-behinderter Erwachsener widmen, das Ganze dann noch auf Französisch. Mulhouse (Mühlhausen) ist eine kleine Grossstadt im Südelsass, grob gesagt zwischen Freiburg und Basel. Etwas kommt Mulhouse seinem Ruf als eine der ungemütlicheren Städte , hätte man zur Wahl noch Colmar und Strassbourg, nach.


Meine drei Schnuppertage vorletzte Woche konnte ich neben Behinderteneinrichtung, Marrokanern, Algeriern und Elsassfranzosen die Altstadt und ein Kronenbourg geniessen.

Die Vorfreude auf die kommenden 12 Monate dort wird zu 50 % mit Unbehagen, das erste Mal richtig von daheim in eine fremde Stadt und in ein andres Land zu ziehen ,geteilt. Nunja, wenigstens bin ich im AlleinineinfremdesLandgehen schon etwas erfahren, sozusagen etwas erfahren im Unerfahren sein.

Neben der Arbeit in der Einrichtung erwartert mich ein frisch renoviertes eigenes Appartement, angrenzend an die Altstadt im Stadtzentrum, einladend für Menschenmengen aus dem fernen Schwarzwald, Umbgebung und die Welt, in das von Zuhause 2-3 Std entfernte Mulhouse zu fahren um neben Croissant essen,in nette kleine Strassencafes zu sitzen und den nahegelegenen Badesee zu erkunden, die Wohnung der dort Hausenden, zu erunden.


Der Postalltag wirft so manches Mal das Gefühl von Routine auf und nach partyreichen,durchzechten Nächten kehrt etwas Ruhe in Kugeles Bude ein. Innerlich brauen sich neue Reisepläne zusammen. Wann, wohin, allein oder zu Zweit ist noch weit entefrnt. Nochmal Asien oder Südamerika und zur Reisebegleitung ein Blogspot, klingt attraktiv.

Mal sehen was Frankreich erzählen lässt, vielleicht sind es Stories , wie als Martene ,der 60 Jährige, geistig behinderte der Einrichtung in Mulhouse der in Anzug und Krawatte mit Aktentasche bei meiner Anfahrt wartend an der Tür steht und mich logischerweise denken lässt ich habe es mit dem Heimleiter zu tun, was mich etwas verdutzt, einen monatlichen Erlebnissbericht wert.



Am 22.08 sind Samstagabend eine kleine Diashow meiner Reise und ein gleichzeitiger Abschied für Frankreich fällig.Wer nichts besseres zu tun hat, stürmt das Haus in der Johannes- Keplerstr. 16/3 und höret,sehet und staunet was er trotz Blogspot noch nicht wusste.

Ich tät mich gar freuen auf eure Aufmerksamkeit und Anwesenheit!



-La Fin-

Freitag, 12. Juni 2009

It's coming to the end


















Letztes Wochenende entscheide ich mich meine drei Tage in Cairns vorzuverlegen und nicht wie geplant zum Schluss dort zu verbringen. Es gibt keinen public transport runter oder hoch nach Mossman, was circa 70 Km noerdlich von Cairns liegt. Die Farm an sich liegt nochmal etwas weiter ausserhalb. Ich packe meine sieben Sachen, nehm das Noetigste mit und stell mich mit meinem Schild, Cairns !, an den Strassenrand. Das hitchhiken klappt ganz gut. Cairns ist recht gemuetlich und zaehlt mit seinen knapp 100.00 Einwohnern zu den kleineren Staedten Australiens. Ich treff mich mit Juliana, in deren Wohnung ich in Perth gehaust hatte. Es ist schoen sie wieder zu treffen und neue Reiseerlebnisse untereinander auszutauschen. Nach zwei Tagen gehts fuer mich wieder hoch per hitchhiken. Es ist heiss und ich will einfach nur raus aus der Stadt und zurueck. Dieser lift sollte diesmal nicht so angenehm werden. Nach einer Weile haelt endlich jemand an. Er faehrt nur etwas ausserhalb und fragt mich wo ich eigentlich hin moechte. Nach einer Weile schweigen meint er: "well I could drive you there if you give me a headjob''. Er zeigt auf seinen Schoss. Ich schau ihn an, Panik bricht innerlich in mir aus. Ich meine er kann mich direkt hier am Seitenstreifen rauslassen, die Stelle sei perfekt zum weitertrampen. Er zeigt mit seinem Finger an den Strassenrand. ''Yes, there !" Kurz rutscht mir das Herz in die Hose. Er geht vom Gas runter und setzt den Blinker bis das Auto zum stehen kommt. Ich oeffne so schnell es geht die Tuer, mit den Fuessen auf dem Boden knall ich die Tuer zu. Schock! Total eingeschuechtert steh ich da am Strassenrand und schwoer mir nie wieder mit fremden Maennern zu trampen. Von meinem Standpunkt aus komm ich nicht anders weg als weiter zu trampen. Ich entscheide mich zu warten bis Frauen oder Familien anhalten und wenn ich den ganzen Tag da stehen werde. Es dauert lang, viele Maenner halten an aber ich lehn dankend ab. Fuer eine kurze Zeit wurschtel ich etwas in meiner Tasche da haelt ein Auto neben mir obwohl ich nichtmal den Daumen rausgestreckt hatte. Ich schau mit einem dankenden kopfschuetteln durch die Scheibe und seh dass es ein Mann ist der einige Minuten zuvor schonmal gehalten hatte. Er laesst die Scheibe runter und meint es ist saugefaehrlich hier zu trampen. Er wohnt direkt um die Ecke aber wuerde mich gerne dorthin bringen
wo ich hinmuss. Er zeigt auf seine Kruecken auf dem Ruecksitz und zeigt mir seinen Passport. Es sei meine Entscheidung aber er wills mir wenigstens angeboten haben damit er mit ruhigem Gewissen heimfahren kann. Er will morgenfrueh nicht die Zeitung aufschlagen und die naechste Horrorgeschichte lesen muessen, die es hier zu Genuege gibt. Ich steig ein, noch total verunsichert aber er hat Recht, er ist disabled,was man klar an seinen duerren Beinen sehen kann. Er war mal Tauchlehrer, war bei der Marine, war Stuntman u.a. bei the fast and the furious mit dem selben Automodell das er jetzt faehrt - Skyliner. Nach ein paar Ueberholstrecken glaub ich ihm zumindest dass er das mit dem racen drauf hat. Vor ein paar Jahren hatte er einen dreifachen Bruch am Ruecken. Es entwickelt sich zu einem sehr netten Gespraech und ich entpann mich langsam da ich merk dass Ryan, der etwas um die 45 ist, echt ok ist.. Die Stunde ist schnell rum, den restlichen Weg lauf ich zurueck zur Farm.
Home, sweet home und so fuehlt es sich an. Jenny und Barry versuchen ihren Wwoofern ihren Aufenthalt so schoen wie moeglich zu gestalten. Mal killt man eine gerade von der Palme gepflueckte Kokosnuss, mal arbeitet man ein bisschen wie Bonsaibaeumchen mit der Zahnbuerste putzen und abends gehts mit einem Glas selbstgebrautem Bier von Barry in den Spapool. Mit vielen ihrer Wwwoofer sind sie noch im Kontakt und dass duerften nach sieben Jahren nicht wenige sein. Einige kommen nach Jahren zu Besuch.

Gestern Abend gibts ein kleines Abschiedsfeuerchen fuer mich, ich koche und geniesse spaeter den sagenhaften Sternenhimmel und bin gluecklich und traurig zugleich, hab keine Ahnung was mich zuhause alles erwarten wird und versteh noch gar nicht richtig dass ploetzlich alles vorbei sein wird. Heute morgen faehrt mich Jenny runter nach Cairns wo ich bis morgen frueh wieder bei Juliana unterkomm die direkt am Flughafen wohnt. Um 6 wird mein Flieger mit einem Zwischenstopp in Brisbane nach Sydney starten wo ich um halb elf landen werde. Dann vom Domestic zum International. Von Sydney gehts in achteinhalb Stunden nach Bangkok, 2 Stunden Aufenthalt und in 12 Std nach Frankfurt wo ich Dienstagmorgens um halb sieben landen werde und heim. Hier bin ich wieder.

Meine Reise hat sicherlich einiges mit mir angestellt, was genau kann ich so genau nocht nicht sagen aber ich denke es hat Vorstellungen durch Wissen ersetzt, Vorurteile gegen Vorliebe ausgetauscht, interessante Bekanntschaften gemacht, neue Ideen gesammelt, Selbststaendigkeit gebracht, einem gelernt , schaetzen zu koennen was man daheim hat, einem gelernt was die Ferne gibt, aktiv zu sein, neue Seiten an sich zu entdecken, Freud und Leid zu teilen.
Was soll ich sagen.Es war eine Reise wert !


Twenty years from now you will be more disappointed by the things you didn't do than by the ones you did do. So throw off the bowlines, sail away from the safe harbour. Catch the trade winds in your sails -

Explore, Dream, Discover.

Freitag, 5. Juni 2009

Where life takes me









SCUBA DIVING!Mein erstes Mal tauchen ist mehr als aufregend.Der erste Versuch mit dem Regulator unter Wasser :nach einer Sekunde bin ich wieder oben.Shit, das kann ich nicht,ich krieg kaum Luft.Nur nicht so schnell aufgeben.Es geht los in vier Meter Tiefe.Fuer den Anfang erstmal genug.Eigentlich will ich mich um die ganzen kleinen Fische um mich herum konzentrieren aber da komnmt wieder Wasser in die Brille,da drueckt das Ohr, da taucht ein riessen Ding vor mir auf .Elvis wie ihn unser Tauchlehrer nennt.Krasse Sache,ich vergess beinahe das atmen.Er schweift um uns herum und laesst sich streicheln.Die halbe Stunde ist schnell vorbei und ab gehts wieder zur Wasseroberflaeche.Unser Segelschiff ist traumhaft schoen.Irgendetwas laesst mich auf dem Boot an soetwas wie Maedchenferienlager denken.Nicht das ich je auf einem war aber so koennte ichs mir vorstellen.Von 30 Personen sind 25 Maedchen die sich alle als etwas langweilig herausstellen und nicht mal die 2 einzigen maennlichen Iren machen ihren Job. Aber wir sind zu dritt und halten die Laune was nicht schwer faellt bei Angesicht des Whitehaven Beach, dem zweitschoensten Strand der Welt.Die Whitsundays bestehen aus 5 kleinen Inselchen die wir umrunden. Auf Dream island,eine der fuenf ,finden woechentlich 14 Hochzeiten statt,hauptsaechlich Asiaten.Dave, unser Dive instructor nennt sie No Sex island. Nicht nur hierzu gibt er seinen Senf,eigentlich ist er staendig dabei irgendetwas zu reden und laesst zwischendurch Sprueche los."I'm not gay-but my boyfriend is".Das segeln ist mit eines der Highlights in Australien,das letzte grosse was ich hier noch gemacht hab und schliesslich ein schoener Abschluss meiner gemeinsamen Reise mit Elli und Lissi.Es war saucool zu sehen wie es ist wenn wir zusammen reisen.Es war ne richtig coole Zeit und hat uns nach 6 Monaten mehr zusammengeschweisst als wir davor manchmal nicht waren.


I have found out that there ain't no surer way to find out whether you like people or not than to travel with them.

Mark Twain


Die naechsten 3 Tage fahr ich mit Nik, dem Schweizer nach Cairns.Wir verstehen uns recht gut und stoppen ueberall wo es uns gefaellt.Seit Montag befinde ich mich auf der geilsten Farm die es hier nur geben kann.An der Kreuzung werd ich von Barry abgeholt.Das erste was ich gefragt werde, "can you cook ?".Etwas verwirrt ueber diese direkte Frage muss ich kurz an meine Spaetzle denken. Nunja kommt drauf an was ihr so haben wollt.Nach zehn Minuten Fahrt erzaehlt er mir sie haben den uebelsten Stress mit ihrem Wwoofer der morgen aber geht worueber er wirklich froh ist.So langsam kommt mir das alles komisch vor und ich grueble schon ob das hier so das wahre sein wird.Bevor ich aus dem Auto steig warnt er mich vor dem Hund.Ich sollte ihm lieber aus dem Weg gehen.Ich steige aus und bin erleichtert seine Frau,die sehr nett und symphatisch aussieht, laecheln zu sehen. Mein erster Blick faellt auf diesen geilen Pool wo mir Steffi aus Koeln feucht-froehlich zuwinkt.Also irgendwas kann hier nicht stimmen .Warum sind die so gut drauf wenn sie so verstritten sind. Auf einen Willkommenskaffee setzen wir uns an den Tisch .Die drei lachen ,machen Witze und langsam daemmert mir dass Barry mich maechtig verarscht hat. Nach dieser neuen Weissheit kann ich nur noch drueber lachen. Ein paar Mal kriegt er mich noch und dann hab ich kapiert wie er tickt.Steffi erzaehlt mir spaeter dass sie die ersten drei Tage von ihren drei Wochen ,die sie hier war, gar nicht wusste was abgeht.Montagabends lieg ich nach einem wunderschoenen Tag in meinem eigenen Zimmer in meinem riessen Bett und bin uebergleucklich ueber alles.Den Verlauf meiner Reise, eine so nette Farm fuer meine restlichen Tage gefunden zu haben und schliesslich in 2 Wochen endlich wieder zu Jonas heimzukommen.



Montag, 25. Mai 2009

Eastcoast



















Wiedersehen in Sydney mit Lissi und Elli: krass!Ich muss dazu sagen, dass wir seit Kindergartenzeiten nicht laenger getrennt waren als ein paar Wochen oder hoechstens 2 Monate als Lissi in England war.Schon damals gab es eine gewisse Verbindung sodass man zusammen versuchte aus Kindergaerten auszubrechen.Naja Lissi stiess erst spaeter zu Schulzeiten dazu da sie in der Krappelgruppe nebenan untergebracht war.13 Jahre gemeinsam die Schulbank gedrueckt , die letzten Schuljahre nur noch im Dreierpack gesichtet.Unsere Elternhaeuser nur einige Minuten voneinander entfernt.Die heile Welt der Unterlengenhardter.
Die beiden landen frueher in Sydney und suchen ein Hostel auf.Etwas spaeter lande ich und nehme den Shuttle in den Stadtteil Kings Cross wo ich vor ca. 3 Monaten meine Australienreise allein begonnen hab.Das Shuttle haelt 2 Haeuser vor meinem damaligen Hostel. Ich schaue aus dem Fenster und seh zwei blonde Gestalten auf der Terasse des Hostel sitzen. Ploetlzich ganz aufgeregt fang ich wild an mit meinen Armen rumzufuchteln, als sie mich hinter den Scheiben des Shuttles erkennen.Ich huepf raus und von beiden Seiten kommt es auf mich zugerannt. Ein wildes Dreiergehuepfe folgt. Zur Feier des Tages gibt es Trauben und O-Saft,Popkorn und was der Supermarkt bei einem Schelleinkauf so hergibt. Welch ein Luxus,hab ich mich die letzten Wochen nur von Nudeln und Reis ernaehrt.Da sitzen wir nun zu dritt, ich schiel auf die Strasse.Da bin ich vor 3 Monaten an meinen ersten Tagen verloren langelaufen.Eine ganz andere Welt und die beiden scheinen fuer die ersten Stunden irgendwie gar nicht so richtig hier rein zu passen.Ein etwas komisches Gefuehl in Freude und Euphorie getunkt.Da wir die letzten Monate kaum Kontakt hatten weiss man gar nicht wo man anfangen soll zu erzaehlen. Die naechsten Tage bin ich vom Antibiotika geschlaucht.Ueber Byron Bay, wo wir 2 Tage in einem Tippi schlafen, gehts straight weiter nach Brisbane zu Brett und Justine.Die beiden waren letztes Jahr fuer 6 Wochen in Deutschland um u.a. Jonas, der sie urspruenglich auf seiner Australienreise kennengelernt hat ,zu besuchen.Viele lustige Momente, BBQ, ein uebertrieben cooles und grosses Haus.Wir 3 tragen zu unserem Besuch Semmelknoedel mit Pilzrahmsosse und Schitzel bei. Die "Kanuedl",wie Brett sich auf deutsch versucht sind vorzueglich. Zwischendrin ziehen wir uns alle drei Teile Lord of the Rings rein, der auf diesem riessen Flachbildschirm ablaeuft, waehrend wir uns es auf der bequemsten Couch ever, bequem machen. Ich muss sagen, es ist erstaunlich -in welcher Position man sich auch immer auf ihr niederlaesst ist es gemuetlich. Beim Sprung auf die Couch koennte man in der Landeposition liegen bleiben ohne einen Zeh zu bewegen, als forme sich das Sofa an den Koerper ,nunja der gute Wein hatte auch seinen Teil dazu beigetragen. Nach ein paar Tagen sagen wir dem mittlerweile etwas kranken Brett und Justine ade und weiter gehts in den Noren hoch.Hoffen auf besseres Wetter und keine weiteren Sintflutartigen Regenguesse wie in Brisbane. Das Wetter bleibt uns die naechsten Tage auf der groessten Sandinsel der Welt, Fraser island, treu. Die self -guided Tour im 4WD kann losgehen. Mit an Board 2 Iren,2 Englaenderinnen,1Schweizer ,1 Schwede,2 Hollaender und wir,was sich als eine interessante Mischung an Charaktern entpuppt. Die Iren werden ihrem Ruf als lustige Inselbewohner gerecht und sorgen fuer Stimmung, der Schwede kuemmert sich um korrekte Fahrtrouten und gibt sich als Sunnyboy: "Could you take a pic of me jogging at the beach".Die Englaenderinnen "kochen",der Schweizer steht mit Rat und Tat zur Seite,die Hollaender -nein nicht was man erwartet,sieht man mal hier,mal dort. Zu guter letzt die 3 crazy german girls.Glasklare Seen und kilometerlange Sandduenen kombiniert mit campen am Strand ist ausgesprochen herrlich.Wieder auf Festland nimmt uns unser Schweizer in seinem Camper mit in Richtung Norden.Eine Nacht verbringen wir irgendwo im Caravanpark am Highway. Ein kurzes Gespraech mit einem Aussi den ich mir so im Outback irgendwie vorstell .Arbeitsklamotten ,Sonnenausgelaugte Haut,einen Jim Beam mit Cola und Eiswuerfeln in der Hand und am Sprueche reisen.
Morgen gehts auf die Whitsunday islands auf einen 3 taegigen Segeltrip mit Schnorcheln im Riff.
Das reisen mit den beiden macht Spass und ist keineswegs nervig oder stressig wie ich befuerchtet hatte da wir zuhause nicht allzulange zusammen auf einen Fleck sitzen koennen.Es muss das Lotterleben hier sein. Am Sonntag endet unser gemeinsamer Trip leider schon und die beiden fliegen fuer weitere 4 Wochen nach Malaysien.Ich kann ihnen versprechen dass sie die zeit in Asien nicht vergessen werden.
Nick ,unser Schweizer wird mich am Sonntag mit nach Cairns hochnehmen wo ich die naechste Wwooffarm im Visier hab.Ausblick auf die Berge, ein kleiner Fluss fliesst durchs Grundstueck und am Wochenende nehmen sie ihren Wwoofer auf Ausfluege mit.
Der Platz ist mir gesichert, ich lass mich ueberraschen!

Dienstag, 5. Mai 2009

Perth und ne eigene Bude








Wo sind meine 10 000 Euro fuer die ueberstandenen fuenf Wochen mit "meinem neuen Freund"?Letzten Montag bringen wir den Campervan zurueck und ich sage nach sagenhaften 34 Tagen Good bye.Niemals haette ich mir traeumen lassen so eine Strecke von ueber 10 000 Kilometern in Australien hinter mir zu lassen. Wenn ich in drei Wochen die Eastcoast abgeklappert hab, koennte ich am Ende meiner Reise eine Diagonale auf der Landkarte von Cairns nach Perth via Ayers Rock(Uluru) ziehen und haette somit die Haelfte Australiens in vier Monaten bereist.Ich dachte immer der Jonas muss verrueckt gewesen sein ganz Australien in 6 Monaten zu machen aber so verrueckt kommt mir das jetzt gar nicht mehr vor.
Die letzte Woche im Van treffen wir auf einen anderen Wicked Campervan der 2 deutsche Maedels und einen Hollaender beherbergt.Weil sich unsere Route ueberschneidet treffen wir sie nachdem wie den Abend gemeinsam verbracht haben,am naechsten Abendzufaellig wieder und beschliessen fuer die naechste Zeit zusammen zu fahren.Die Abende werden durch Trinkspiele belustigt,tagsueber gehts zu sagenhaften Straenden,mal sieht man Delphine in den herantosenden Wellen spielen, mal klettert man 70 Meter hohe, saugefaehrliche "Leitern" an Baumstaemmen hoch wo ich von Adrenalin ueberflutet werd und sich mir die Frage stellt warum es legal ist lebensmueden Backpackern einen 70 Meter hohen ,fast ungesicherten Baum hochkrackseln zu lassen, die Polizei dich aber bei jedem kleinsten Mackel anhaelt um zu ueberpruefen ob dein Waschwasser aufgefuellt ist und zu fragen ob diese da deine Handschellen sind die an der Windschutzscheibe von Wicked aufgehaengt wurden und bei nicht abhaengen eine Strafe von 100 $ zu bezahlen ist.
Da ich mich mit den 3 anderen supergut versteh, bieten sie mir an in ihrem Van zu viert weitere 8 Tage fuer nur 250$ hoch in den Norden zu reisen,was fuer Essen,Benzin und den Van richtig guenstig ist.Was mach ich nun?Ich brauch Arbeit!Jeder der in Perth war oder dort ist erzaehlt dir es gibt dort nichts und schon gar nicht fuer eine Woche.Juliana, die ich aus Sydney kenne hat eine eigene Wohnung fuer die 2 Monate die sie dort arbeitet wo ich die ganze Woche fuer 120$ unterkommen kann.Etwas Essen dazu gerechnet kommt mich das immer noch recht billig und es besteht die Moeglichkeit, rein theoretisch ,doch an Arbeit zu kommen.Ich bezweifle es aber man will ja nichts unversucht lassen.Nach 5 gemeinsamen Tagen mit Selina, Lisa,Rob und Daniel muss ich mich entscheiden ob ich mit den drei mitfahre oder nicht.Bleib ich hier,such Arbeit,verbring eine hoechstwahrscheinlich langweilige Woche in irgendeiner Wohnung wo ich die meiste Zeit allein sein werde da Juliana arbeitet,nachdem ich verzweifelt versucht habe Arbeit zu finden---oder mach ich nen geilen Roadtrip und seh somit nochmal eine ganze Ecke Australiens.Hin und her,nein ich bleibe. Da gehen sie und ich sitze ne weile da,grueble,mein Handy in der Hand,ziellos irgendwo hinblickend. Nein Anja du musst dich selber davon ueberzeugen dass es gier keine Arbeit gibt.Am naechsten morgen mach ich mich auf.In unzaehlige Restaurants stecke ich meinen Kopf rein, verteile Lebenslauf um Lebenslauf,klapper Hostels ab und was hoere ich:"Sorry, you're the fifth person today who asks for a job". Surprise,surprise,wer haette das gedacht!Ich nehme den naechsten Zug in einen Aussenbezirk von Perth und befinde mich ploetzlich in einer der reichsten Wohngegenden von Perth, zwei Gehminuten vom Lieblingsstrand von Heath Ledger,einem bekannten autralischen Schauspieler(Joker in the dark knight oder Brokeback mountain)dessen Asche nach seinem Selbstmord auf dem Strand verteilt wurde.Juliana holt mich von der Trainstation ab.Als ich den ersten Fuss in mein neues Zuhause setz, fuehl ich mich heimisch.Der Balkon, bzw die Aussicht ist wunderschoen . Nach 10 Minuten eroeffnet mir Juliana dass sie nicht wie geplant bis Sonntag bleibt sondern am Mittwoch in 2 Tagen einen Lift nach Darwin hoch nimmt."Du kannst die Wohnung die restlichen Woche fuer dich alleine haben und ich uebernehm die Haelfte der Miete wie geplant.What?Diese geile Bude und ich .Ich habe noch etwas Zeit mich zu entscheiden, denke nach dem ersten Abend aber gar nicht mehr daran die Wohnung jemals wieder zu verlassen, was mitunter an der netten Gesellschaft liegt.Mein Nachbar Pete,47,Lifecoach und extrem cool drauf gesellt sich zu uns, spaeter noch zwei Backpacker aus Chile.Wir sitzen auf dem Balkon ,geniessen den Ausblick,Pete hat worldwide NO.1 german Becks Bier parat. Am Mittwoch verlaesst mich Juliana was ich etwas schade finde da wir gut miteinader auskommen. Ich will nicht allein in der Wohnung bleiben und frage die zwei Chilenen Gustavo und Pablo ob sie bei mir in der Wohnung wohnen wollen obwohl sie ihre eigene Wohnung haben .Als waere es eien Selbsverstaendlichkeit sagen sie zu.Tagsueber arbeiten sie, ich liege am Strand oder sitze bei Pete auf eine Tasse tee und eine Fussrueckenmassage fuers Waesche waschen oder Internet benutzen und mache mit Pete Musik an seinen Turntables von denen man einen unglaublichen Blick aufs Meer hat. Abends bekommen sie von mir Rosmarinkartoffeln und Kraeuterquark was sie zum ersten Mal in ihrem Leben essen.Am Freitag wechseln meine Mitbewohner von Chilenen zu den 2 deutschen und dem Hollaender.Die Plaene fuers Wochenende sind alle schon gemacht da wach ich Freitagmorgens mit extremen Halsschmerzen auf. Am ganzen Koerper juckt es mich und meine Haut sieht aus wie eine Tomate mit vereinzelt weissen Stellen.Pete, mein Nachbar ,faehrt mich selbstverstaendlich zum Arzt als ich ihn nach einer Adresse frage.
Diagnose: Mandelentzuendung und irgendein verrueckter Virus der mein Immunsystem geschwaecht hat und somit die Mandelentzuendung verursacht hat.Das dritte mal krank auf meiner Reise. Nunja, hilft ja alles Jammern nuescht .Da ich nicht genug Zeit haben werde mich auszuruhen entscheide ich mich fuer 6 Tage Antibiotika und einen halswehfreien Flug nach Sydney.Das Antibiotika macht mich muede und ich liege die meiste Zeit im Bett und schlafe.Sonntagmorgens holen mich die Chilenen ab,ein letzer Blick in die Wohnung,noch eine klein Nachricht fuer Taciano der diese Wohnung fuer Juliana und Freunde zur Verfuegung gestellt hat und derweil bei seiner Exfrau eingezogen ist und ab gehts zum airport.Es faellt mir unglaublich schwer mich zu verabschieden aber so ist das beim reisen.Man trifft Menschen, macht Freundschaften und muss sich verabschieden mit dem Wissen dass man sich vielleicht nie wieder sieht.Schwermuetig gehts durch die Kontrolle,da sitz ich schon im Flieger ploetzlich aufgeregt und hippelig.Der naechste Part meiner Reise beginnt und diesmal zu dritt!!