Montag, 27. April 2009

Uluru/Nullarbor




Wow,5000 Kilometer ohne Panne!!Wir sind heil durchs Outback gekommen.Kein platter Reifen,kein Ueberfall, kein Hitzschlag ausser dass die Anja mit einem halbvollen Benzintank an zwei weiteren Tankstellen vorbeifaehrt ohne zu tanken und kurz mal vergisst dass die naechsten 200 Km keine Tankstelle kommt.Wer jemals in Kugeles altem tuerqisgruenen Opel Astra mitgefahren ist und auf die Tankanzeige geschaut hat weiss dass dieser chronisch auf Reserve steht.So fuhr die Anja und fuhr und hoerte beim Anblick auf die Tankanzeige keine Du-musst-tanken -Glocken klingeln .Von 110 km/h gehts runter auf 90 dann 80 dann 70 und zum schluss tuckern wir die letzten Kilometer mit 60 entlang, in der Hoffnung wir kommen somit noch zur naechsten Tanke.90 Kilometer mit blinkender Tankanzeige und wir schaffens.Cooper Pedy,2000 Einwohner und abseits von jeglicher Zivilisation.Hier sehe ich die ersten Aboriginals die mit zerlumpten Femden und Flaschen am Strassenrand sitzen und sich an der Tankstelle um unser Auto herumschleichen.Beim Vorbeifahren an ihnen ueberkommt mich ein Gefuehl von Traurigkeit. Am naechsten Tag gehts 700 Kilometer weiter zum Kings Canyon.Endlich ist es wieder warm um nicht zu sagen dass es ploetzlich heiss ist.Eine Wanderung fuehrt uns hoch un wieder runter an roten Felsformationen vorbei.Abends gesellen wir uns zu anderen Campervans,natuerlich alles nur Deutsche und alle ausm Schwabelaendle.Ploetzlich rufts hinter mir:"Wer is hier aus Pforzheim?!Was?Ich!"Da steht Laura aus Niefern die ich nicht kenne aber dafuer gibt es ne Menge Leute von der Waldorfschule die sie kennt und jedes mal wenn wir wieder jemand gefunden haben den wir gemeinsam kennen gibt es ein Riesengebruell und Jubelschreie.Da sitzt man mitten im Outback unterm Sternenhimmel und unterhaelt sich ueber Pforzheim.Den naechsten Tag gehts weiter zu den olgas und zum Uluru.Eigentlich war es nie mein Ziel zum Ayers Rock zu gehen.Ich konnte dieses ganze trallala um diesen Berg mitten im Nichts nicht nachvollziehen.Als ich ihn am Horizont auftauchen seh bin ich immer noch maessig begeistert.Wir stellen uns direkt davor auf den Parkplatz und als wir die ersten Meter an ihm entlanglaufen sieht alles doch ganz anders aus und ich will dort gar nicht mehr richtig weg.Der Weg zurueck zur Kueste verlaueft relativ langweilig.Man faehrt stunden-tagelang durch karge Landschaft,ab un an mal ein Kaenguruhkadaver am Strassenrand ueber den sich riessen Adler hermachen,da ein Strauch ,dort ein Strauch oder ein verbranntes Auto.Wir ueberqueren die Nullarbor die nicht viel anders aussieht und kommen nach 5 Tagen die wir so ziemlich nur im Auto verbracht haben in Westautralia an. Das Wetter moechte nicht so wie wir und es regnet.Die Geschaefte in Esperance, einem groesseren Staedtchen sind geschlossen und uns faellt nichts besseres ein als ins Hallenbad zu gehen wo ich zum zweiten mal seit ich in Australien bin meinen Bikini anziehen kann .Abends schau ich mir im Kino The Boat that rocked an, den ich nur empfehlen kann.Ein nicht so schoenes Erlebniss laesst mich die Nacht darauf nicht ruhig weiter schlafen.Ich wach mitten in der Nacht schreiend auf,unser Auto wackelt wie verrueckt. Ich lieg und schau aus dem Fenster und weiss nicht was gerade passiert und denke ich lieg im Bus in Thailand und habe nochmal einen Unfall. Daniel, der genauso geschockt ist und noch mehr durch mein Geschrei, muss mich beruhigen bis ich check dass nur ein paar besoffenen Idioten sich einen Spass daraus machen Nachst rumzufahren und an Camperbussen zu ruetteln.Waere mal ne gute Strategie fuer Campingplaetze um die vielen Backpacker Campervans, die sich ueberall ausser auf Campingplaetzen aufhalten,dorthin zu locken.
Weiter gehts zum Wave rock.Eine 15 meter hohe Felswand die aussieht wie eine Welle, fuer die wir einen 800 Kilometer Umweg fahren.Das Foto ist ganz nett geworden aber mehr hat die Wand nicht zu bieten.
In genau einer Woche muessen wir den Campervan in Perth abgeben. Wenn ich fuer die 5 Tage, die ich dort bleib bis ich zurueck nach Sydney flieg Arbeit finde, was ziemlich unrealistisch ist,mach ich drei Kreuzchen, denn ich bin mehr als Pleite. Ich hab mich schon bei der Deutschen Post gemeldet wo ich wahrscheinlich im August arbeiten kann wo ich dann hoffentlich nicht wieder zwei Beulen ins Auto fahren werde. Nach den 10 000 Kilometern, die wie hier zuruecklegen, duerfte das Fahren kein Problem mehr sein.

Freitag, 17. April 2009

Great Ocean Road/Grampians





An unseren letzten Abend in Melbourne stellen wir uns direkt ans Flussufer mit ner Aussicht die im Hotel nicht besser sein koennte,die Skyline von Melbourne.Daniel geht schlafen und ich treff mich mit Jeremy der im gleichen Guesthouse in Thailand wie wir war.Direkt am Fluss setzen wir uns an eine Bar,bestellen ein Bier und reden und lachen stundenlang ueber unsere Reise in Thailand. Cooler haette ich mirs wirklich nicht vorstellen koennen. Er drueckt mir 5 Cds mit Musik von den Beatles, Ac/dc und Bob Marley (fuers Thailandfeeling), die er mir gebrannt hat, in die Hand und ich schlender entlang der Skyline am Fluss zurueck zum Auto mit den Gedanken von Thailand im Kopf.Es gibt nichts cooleres als jemand am anderen Ende der Welt zu treffen und ueber seine Reise und gemeinsame Partynaechte zu plaudern.
Weiter gehts Richtung Great Ocean Road.Die Strecke ist der absolute Hammer.Direkt am Meer entlang,ueberall kleine Buchten zum halten.Perfekt zum Sonnenuntergang schaffen wirs am naechsten Tag zu den 12 Apostels.Der Parkplatz liegt etwas ausserhalb,man laeuft einen kleinen Weg entlang,es gehts um die Ecke und da stehn sie, die Apostel.Ich kanns kaum fassen so geil sieht es aus.Der Rest der Strecke wird nicht weniger spektakulaer wie die Fontaenen an den Klippen wo ich Daniel kurzerhand zu meinem Privatfotografen erklaer.Aus den Springbildern wird nicht viel dafuer gibts ne Salzdusche gratis weshalb die Bilder leider etwas verschwommen sind.Spass gemacht hats auf alle Faelle. Unser erstes BBQ ist weniger spektakulaer.Das Fleisch ist zaeh und unsere 22 Wuerstchen fuer 2.50$, meiner Meinung nach, ziemlich ecklig. Die restlichen Wuerstchen legt Daniel, da wir keinen Kuehlschrank haben unters Auto,direkt hinter die Reifen mit denen er spaeter unsere Wuerstchen zu Matsch faehrt.Ich kann mich, in Anbetracht auf unsrere hinterlassene "Wurstspur" vor Lachen kaum halten waehrend Daniel die ganze Sache gar nicht so witzig findet.Dann landen sie in der Tonne wo sie auch wirklich hingehoeren.Im dunkeln schleichen wir uns wieder auf den Campingplatz zum duschen und was seh ich da,einen Foehn!3 Monate ohne Haare foehnen.Froehlich knie ich mich drunter und verweile dort bis meine Haare trocken sind und ich von der Kaelte draussen wieder aufgewaermt bin.
Weiter gehts zu den Grampians.Wir laufen von Lookout zu Lookout,Berge hoch und wieder runter und geniessen die Aussicht die bis ins Nichts zu reichen scheint.Ab dem 16. April ist es wieder erlaubt oeffentlich Feuer an Feuerstellen zu machen.Wir holen uns noch Janis und Janine die wir auf irgendeinem Parkplatz kennenlernen dazu,schmeissen unsere Kartoffeln ins Feuer und reden ueber Australien.

Zurzeit ist die Luft etwas dicke zwischen Daniel und mir.Ich finde es etwas riskant 16 Stunden am Stueck durchs Outback zu heizen,mein Konto ist wegen der hohen Kaution die ich fuer uns beide gezahlt hatte gesperrt, also muss er mir Geld leihen und dies und das worueber es Streit gibt. Das Risiko mit jemandem zu reisen den ich nicht kenne bin ich nunmal eingegangen.Nunja, Uluru ist unser naechstes Ziel,dann zur Westcoast und am 10.Mai treff ich auch schon meine geliebsten 2 Maedels in Sydney.
Den Rest von Heute verbring ich in Adelaide und geniesse die Sonne die endlich wieder etwas waermer wird weil wir uns dem Outback naehern. Etwas mulmig ist mir schon mit diesem Camper ins Outback zu fahren aber no risk no fun!

Freitag, 10. April 2009

Tasmanien

















Endlich wieder Netz.Die letzten 10 Tage war ich ich mit meinem neuen Reisepartner Daniel in Tasmanien unterwegs.Nachdem ich eine gechillte Woche auf der Farm und ein Wochenende auf dem Festival verbracht habe treff ich Daniel in Melbourne .Zusammen gehen wir zur Wicked Autovermietung und es taucht das erste Problem auf.Wer bezahlt die 2000$ Kaution fuer den Campervan.Von einer Minute auf die andere bin ich Pleite da Daniel seine Kaution von seiner Reise in Neuseeland davor noch nicht zurueck hat.Weiter gehts in die Stadt,erstmal ein dicker Strafzettel fuer 57 $.Die Haelfte unserer gerade eingekauften Lebensmittel duerfen wir ein paar Stunden spaeter bei der Faehre wegschmeissen.Es darf kein frisches Obst,Gemuese wie unsere Zwiebeln,Kartoffeln und Karotten nach Tasmanien eingefuehrt werden. Auf die Fahre wartend verputzen wir unseren Sack Karotten und koennen langsam nur noch drueber lachen. Ueber die Nacht geht es in 11 Stunden rueber auf die ehemalige Haeftlingsinsel Tasmanien.Tassie ,wie die Australier sagen, ist das reinste Paradies fuer Outdoorfreaks. 4 von den insgesamt 19 Nationalparks, die 21% der Gesamtflaeche der Insel ausmachen, gehoeren zum Unesco Weltnaturerbe. Im Regen und truebem Wetter machen wir uns in unserem wackligen Campervan auf um die Insel zu erkunden. Vorbei an endlosen Waeldern, frischen gruenen Wiesen, ab und zu eine karge abgebrannte Einoede,dann teilweise das Gefuehl man sei irgendwo in der afrikanischen Steppe unterwegs wenn man vom Wetter mal absieht beginnen wir unseren Roadtrip.
Die Eastcoast ist voller schoener,einsamer ,weisser Straende an denen man alleine langspazieren kann.Im Sommer wird es wohl etwas voller sein, dafuer kann man baden was uns im Herbst nicht mehr moeglich ist.
Dass es meine Idee war direkt auf den Strand zu fahren um dort mit direktem Seeblick zu speisen weiss ich, aber von Umdrehen und dabei in der Lagune stecken bleiben nicht.Etwas schwierig gestaltet es sich unserem Helfer ,der seinen 4 WD zur Verfuegung stellte, zu erklaeren was ueberhaupt passiert war und warum zum tasmanischen Teufel wir in einer Lagune feststecken ?!Die ganze Aktion sah schon etwas merkwuerdig aus.Unser Helfer muss erstmal lachen als wir am Tatort ankommen wo Daniel immer noch verzweifelt versucht den Sand irgendwie unter den Reifen wegzuschaufeln. Unser helfender Australier meint nur ob ich meine Kamera griffbereit habe.Beim herausziehen scheint es mir kurz als ob die komplette Stossstange gleich abfaellt. Etwas verbogen sieht sie nach dem zweiten Versuch aus. Ich schaetze (hoffe) es wird bei Wicked niemand auffallen.Sie faellt frueher oder spater eh ab( vielleicht ! ). Weiter gehts. Es wird keine Gelegenheit ausgelassen Geld zu sparen.Dass die Apfelplantage nachdem wir vorbeigefahren waren um 4 Tueten knallroter,dicker Aepfel aermer war wird wohl kaum aufgefallen sein aber unsere dreistuendige Apfelmusskochaktion wird mir dafuer noch laneger im Gedaechtnis bleiben.Die Idee Apfelmuss zu kochen entsteht daraus wenn man 4 Tueten Aepfel pflueckt und vergisst das man 9 Tage spaeter auf der Faehre wieder alles abgeben muss damit keine Gefahr besteht dass Fruchtfliegen ins das fruchtreiche Victoria eintransportiert werden koennen.
Wir klappern alles ab was man in Tasmanien gesehen haben muss, was sich auch wirklich lohnt. Das bekannteste Gebirge ist der Cradle Mountain wo wir eine 4 stuendige Wanderung machen und ich mich auf dem hoechsten Punkt(zumindest unserer Wanderung) mit ausgestrecktsen Armen fotografieren lasse. Nicht das ich jemals ein begeisterter Wanderer oder Outdoorfreak gewesen bin oder sein werde aber Tasmanien kann in diesem Gebiet schon einiges an Erstaunen aus einem herauszaubern.
Zu guter letzt gibt es noch einen Besuch im Wildlife Park wo ich zum ersten mal den sagenumwobenen tasmanischen Teufel zu Gesicht bekomme.Auf den Strassen sieht man ab und zu ein Warnschild was auf herumstreunende Teufel aufmerksam macht aber im grossen und ganzen sind sie durch eine sich schnell verbreitende Gesichtskrankheit vor dem Aussterben bedroht.Die Tour duch den Park ermoeglicht es sogar einen Wombat zu halten,der sich waehrenddem er auf meinem Arm kauert an seinen "Geschlechtsteilen" saeubert !?
Gesternnacht geht es mit der Nachtfaehre wieder zurueck aufs Festland und ein 10 taegiger vielseitiger, naturverbundener 1500 km langer Roadtrip liegt hinter uns.
Morgen oder am Montag geht es weiter entlang der Great Ocean Road, die Zeit schwindet so schnell dahin.
Ueber die Haelfte meiner Reise ist rum, hier geht jetzt mal ein dickes Dankeschoen an alle die mich durch den Blog auf meiner Reise begleiten. Es ist schoen zu wissen, dass man zuhause nicht in Vergessenheit gerät, dass man daheim immer noch auf eine andere Art "präsent" ist. Ich freu mich weiterhin ueber jedes Kommentar und sollte es jemand nicht aushalten hier geb ich mal meine australische Handynummer durch
0061 406066713.
Frohe Ostern!!